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Walter Weidelich "Walle"
3 Fragen an „Walle“ Weidelich, Leiter der Fuchshuber Strickerei

Walter Weidelich ist Stricker mit Leib und Seele. Seit 2017 leitet er die Strickerei von Fuchshuber in Balingen. Das Herz des erfahrenen Strickereimeisters schlägt für seinen Beruf. Seine größte Freude ist, wenn eine anspruchsvolle Einstellung funktioniert – ein bisschen wie für einen Musiker, dessen wichtigstes Ziel der Applaus nach dem Konzert ist.

Herr Weidelich, wie lange arbeiten Sie schon für Fuchshuber und in welcher Position?

Ich arbeite seit 2017 für Fuchshuber und bin Strickereileiter. Herr Fuchshuber war damals im Begriff, die Firma an den heutigen Mutterkonzern Concordia zu verkaufen. Zu dem Zeitpunkt kannten Herr Fuchshuber und ich uns bereits: Wir haben in der Familie über gute 20 Jahre, seit den 70igern, unsere eigene Strickerei gehabt und als Lohnstricker auch für Fuchshuber gearbeitet.
Herr Fuchshuber und ich kamen 2017 zusammen. Zum Glück, denn hier habe ich meinen „Sechser im Lotto“. Es ist eine herausfordernde Arbeit, das Team ist toll, wir haben eine klasse Chefin und ein wirklich gutes Betriebsklima. Morgens sage ich oft zu meiner Frau: Ich gehe nicht zum Arbeiten, sondern zu meinem Hobby.

Was sind Ihre täglichen Aufgaben?

Die Strickereileitung umfasst Personalaufgaben, Maschineneinstellungen und Mustererstellung, sowie Wartung und Reparaturen der Rundstrickmaschinen. Dann die Überwachung des Wareneingangs und Ausgangs, Überwachung der Qualitätskontrolle. Das ist aufwendig, denn zur Sicherung unserer Qualität muss täglich mindestens ein komplettes Stück von jeder Maschine auf der Warenschaumaschine kontrolliert werden. Sonst schleichen sich Fehler ein, die der Stricker gar nicht bemerken kann, da er beim Abschneiden nur wenige Meter sieht.
Wir produzieren im Einschichtbetrieb. Das mag im Vergleich zu einer Strickerei im Bekleidungsbereich nach wenig klingen, aber wir haben ein anderes Produkt sowie eine andere Fertigungstiefe und arbeiten mit sehr anspruchsvollen Spezialgarnen.
Außerdem machen wir quasi täglich neue Muster; ich erinnere mich, das war in der ersten Woche, als ich hier gearbeitet habe. Da haben wir ein Glas-Kevlar-Gestrick bemustert. “Das wird schwierig”, haben viele gesagt. In der Tat waren bereits einige erfolglose Versuche gelaufen, im ganzen Haus gab es nur noch ein paar Restspulen von dem Material. Am Ende ist es uns gelungen, aus diesen paar versprengten Spulen noch zwei oder drei Meter Gestrick herzustellen. Die haben überzeugt: Seither laufen mehrere Maschinen mit dieser Einstellung und produzieren erfolgreich unserer Cutex-Artikel.

Was war Ihr Highlight bei Fuchshuber?

Hm, das war wohl der Kauf der Monarch-Strickmaschine, eine unglaublich flexible und schnell umzustellende doppelflächige Maschine. Da fühlte ich mich, als hätte ich einen Ferrari bekommen: Die Maschine läuft bei uns mit 20 Umdrehungen, von morgens bis abends. Innerhalb von kurzer Zeit hat sich diese Maschine verdient gemacht. Richtig ist, dass es für diese Maschine ein großes Know-how und eine gute Pflege braucht, damit sie effizient läuft. All das können wir ihr hier bieten!