Seit wann arbeiten Sie bei Fuchshuber? Was sind Ihre Position und Ihre Aufgaben?
Ich bin seit 1. Januar 2023 als Marketing—und Vertriebsleiter bei Fuchshuber Techno-Tex, quasi als Nachfolger von Christian Schuster. Meine Aufgaben sind die Betreuung von Bestandskunden, für und mit denen wir neue Lösungskonzepte entwickeln. Dasselbe gilt auch für Neukunden. Außerdem gehört zu meinen Zielen, unser Kerngeschäft zu erweitern. Das bedeutet, Fuchshuber und unsere Schutzkonzepte insbesondere im Bereich Schnitt- und Durchstoßschutz sowie Flammschutz über deutsche Grenzen hinaus bekannter zu machen.
Wie lange sind Sie schon in der Textilindustrie zuhause?
Ich bin direkt nach meinem BWL-Studium in diesen Industriezweig eingestiegen, bei der Industriewäscherei Koch. Dort war ich verantwortlich für Vertrieb und Marketing und einige weitere Themen. Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kunden war uns ein zentrales Anliegen. Wir haben Lösungen auf deren Bedarf entwickelt, damit eine Win-Win-Situation für beide Seiten entsteht. Das ist auch für Fuchshuber mein Anspruch: gemeinsam das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Die Verbindung zur Textilindustrie ist mir in die Wiege gelegt worden: Meine Oma hat über Jahrzehnte eine kleine Reinigung betrieben. So schließt sich der Kreis mit Wäscherei Koch. Die andere Oma hat über 20 Jahre in exakt diesem in diesem Gebäude, in dem wir mit Fuchshuber sitzen, gearbeitet. Hier war früher die Baumwollspinnerei Unterhausen beheimatet, bis sie 1993 ihren Betrieb eingestellt hat.
Damit habe ich auch schon verraten, dass ich aus dieser Ecke komme. Ich lebe heute in Bad Urach, wo ich auch aufgewachsen bin.
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Textilindustrie in Deutschland?
Ganz vorne sind die hohen Produktionskosten in Europa und in Deutschland. Mit der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine sind die Personal- und Energiekosten weiter gestiegen. Das führt zu einer fehlenden Attraktivität für internationale Investoren. Das hohe Preislevel, das wir für unsere Produkte verlangen müssen, macht das Bestehen im internationalen Wettbewerb schwierig. Deshalb ist es uns wichtig, ein Werteverständnis für hochwertige Produkte und Artikel schaffen. Klar, im Einkauf trifft man ökonomische Entscheidungen, allerdings führen die unter Umständen zu mangelhaften Schutzleistungen oder geringem Tragekomfort – was noch schlimmer ist, denn dann tragen die Menschen, die die Schutzkleidung brauchen, sie am liebsten gar nicht. Denken wir mal an flammhemmende Unterwäsche: Diese Funktion bedient beschichtetes Polyester. Allerdings ist es im Sommer unglaublich schweißtreibend. Unsere Shirts sind atmungsaktiv und anti-bakteriell. Die bieten auch im Hochsommer noch einen hohen Tragekomfort auf.
Wir müssen in den Köpfen der Anwender verankern, dass ein gewisser Standard für individuelle Produkte entlang der Bedürfnisse der Träger mit maximalem Schutz im Einkauf zwar mehr kostet, dafür aber die Wahrscheinlichkeit einer schwerwiegenden Verletzung deutlich reduziert. Langlebigkeit ist ein weiterer Aspekt: Einmal hochwertig zu kaufen ist sinnvoller als dreimal gerade so Mindeststandard.
Wo sehen Sie die größten Chancen für ein Unternehmen wie Fuchshuber?
Wir haben kurze Abstimmungs- und Entscheidungswege, können uns unkompliziert und oft sogar im persönlichen Gespräch mit unseren Partnern austauschen und Lösungen ideal umsetzen. Damit ist uns die Anpassung an veränderte Gegenebenheiten, wie wir sie durch Corona und die nachfolgenden Lieferschwierigkeiten erlebt haben, gelungen: Wir sind handlungsfähig geblieben, weil wir noch einen Textilstandort Deutschland haben. Wir bieten Liefersicherheit, weil wir die Produktion selbst in der Hand haben, weil wir flexibel sind, Partner vor Ort haben. Gerade die letzten Jahre haben uns gezeigt, wie schnelllebig der Status Quo ist – und wie schnell man sich anpassen können muss.
Was ist Ihr persönliches Highlight bei Fuchshuber?
Das Team! Das Team ist klasse, das ist nicht vergleichbar mit anderen Firmen. Wir lachen miteinander, ziehen an einem Strang, Probleme werden im Team bearbeitet und wir unterstützen uns gegenseitig. Ich komme sehr, sehr gerne zur Arbeit. Ich habe das Gefühl, in einer Familie zu arbeiten.